02.03.2012

DIE VERHEIMLICHUNG DES UNHEIMLICHEN


 

Die Verheimlichung des Unheimlichen

 

VORLESUNG

 

Angenommen, das Universum ist tatsaechlich vorhanden, dann ist es von einer Struktur und Funktion, die universale Regeln beschreibt. Angenommen, der Mensch ist Teil des Universums, dann gelten die Regeln auch ihm . . . was er ist und was er tut mit dem, was er ist . . . dass er sich Gedanken macht und was er macht mit diesen Gedanken.

 

Egal, was er macht, wenn die Regeln, nach denen er denkt, nicht gelten, dann gibt es auch nichts zu denken. Auch in Gedanken kann der Mensch das Universum nicht von aussen betrachten. Auch in Gedanken kann er das Universum nicht verlassen.

 

Und wenn er mit seinen Gedanken am Ende ist, kann er noch nicht einmal wissen, ob das Universum zu Ende ist.

 

Von innen betrachtet er das Universum, ohne zu wissen, wie weit Innen reicht, was Innen ist, und ob es Innen ueberhaupt gibt, weil es sich nicht unterscheidet von einem Aussen, weil alles ausschliesslich Innen . . . und Innen dann auch nicht mehr zutreffend ist . . . wenn Innen ausschliesslich Alles ist . . . . verfuegbar fuer jede moegliche Antwort auf jede moegliche Frage.

 

In diesem Sinn ist es unendlich . . . grundsaetzlich.

 

Stellen Sie sich vor, es gibt jede moegliche Frage und jede moegliche Antwort, dann gibt es auch jede moegliche Konsequenz.

 

z.B. dass sich die SelbstVernichtung des Menschen in selbst verursachtem Schicksal begruendet . . . dass also der Mensch seinen Moeglichkeiten nicht nachgekommen sein wird und selbst fuer sein Verschwinden verantwortlich ist . . . oder dass sich die SelbstVernichtung des Menschen in nicht selbst verursachtem Schicksal begruendet, weil es so ist, dass er nicht anders kann, und es in der Folge dieser Bedingung schlicht dazu kommt . . . dass weder der Mensch noch der Rest Universum verantwortlich ist, dass also nichts verantwortlich ist.

 

Die zwei Konsequenzen zusammengenommen, ist jeder Mensch entweder gar nicht oder nur fuer sich selbst von Bedeutung.

 

Was ist zu tun, wenn Ihnen diese wie jene Erkenntnis nicht passt.

 

Wenn schon das Erkannte nicht ungeschehen und die Erkenntnis nicht unmoeglich zu machen ist, kann die Moeglichkeit der Erkenntnis noch immer verheimlicht werden.

 

So kommt der Mensch in die heimliche Situation, in der er sich schliesslich in Sicherheit fuehlt, in der er aber nicht sicher ist, weil es das Gefuehl, das Gefuehlte aber nicht, gibt.

 

Doch, wenn fuer eine Erkenntnis gilt, was fuer alle Erkenntnisse gilt, dann kann auch diese verheimlicht werden.

 

Ob das die Erschaffung des Heimlichen ist oder das Heimliche aus der Erschaffung des Unheimlichen erst resultiert, ist damit nicht zu entscheiden. Entschieden aber kann sein, dass das eine ohne das andere nicht existiert.

 

Mit der Unterscheidung ist das Universum nicht ein MaSSenSchauspiel, in dem jeder sieht, was der andere sieht, selbst wenn jeder dasselbe nur anders sieht.

 

Das unterschiedene Universum ist eine der MaSSe entsprechende Menge an EinzelSpektakeln, in denen keiner das gleiche sieht, doch jeder sich ein Bild davon macht, das gleich dem Bild jedes anderen ist.

 

Die Einbildung aller eruebrigt die Frage . . . was denn das ist, was man sieht . . . in der Gewissheit, die Antwort im Ungewissen oder gleich bleiben zu lassen, so dass der heimlich heimische Mensch unheimlich sicher sein kann vor jeder moeglichen Konsequenz, ohne dass er jetzt merkt, wie sich die Sache schon jetzt verkehrt . . . hat.

 

Sollte Ihnen die Sache jetzt unheimlich sein, dann trifft sich das gut, dass Sie nun Gelegenheit haben, nicht in dieser Befindlichkeit entlassen zu werden.

 

Denn, wenn Sie sich nun in einer Ihnen unheimlichen Situation befinden, sind Sie sich dessen gewiss, dass Sie wiederum ganz beruhigt sein koennen, weil das, in wenigen Worten, der Sinn des Unheimlichen ist.

 

Bliebe degegen mehr Zeit, dann liesse der Sinn des Unheimlichen sich in wenig mehr Worten erklaeren und ginge zusammen mit Ihrer Beruhigung verloren.

 

So aber kann das, was unheimlich ist, verheimlicht bleiben und Ihre Beruhigung erhalten.

 

Die Zeit ist zu Ende. LIR©2011



RESTRICTIVITY - RESTRIKTIVE AND RESTRIKTIONATED STRUCTURES OF THINKING
RESTRIKTIVE UND RESTRIKTIONIERTE STRUKTUREN DES DENKENS
 
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