RATIO INTUITION EMOTION
Um RATIO und EMOTION nicht als Gegensatz zu verstehen, ist beiden
Begriffen INTUITION als dritter Begriff hinzuzufuegen. Die Anordnung dieser nun
drei Begriffe ist dann wie folgt vorzustellen . . .
INTUITION ist die vom Unterbewusstsein geregelte
HandlungsAnweisung zur UeberlebensBefaehigung in Reaktion des implizit
vorhandenen Intellekts auf externe Bedingungen in Gestalt von GESPUER und REFLEX.
RATIO ist die vom Bewusstsein geregelte
HandlungsAnweisung zur UeberlebensBefaehigung auf Grund der sich, in Verbindung
externer Daten mit dem implizit vorhandenen DatenVerarbeitungsPotential des
Intellekts, nachhaltig ausbildenden VERNUNFT.
EMOTION ist die in Gestalt von GEFUEHL und AFFEKT
durch das Unterbewusstsein auf das Bewusstsein wirkende, psychophysische Konstitution,
die die HandlungsAnweisung zur UeberlebensBefaehigung momentan, nicht nachhaltig
und nicht substantiell, modifiziert. Aus der Wirkung auf die insgesamte
UeberlebensBefaehigung ist zu schliessen, dass das Moment der Emotion 1. selbst
nicht eine UeberlebensBefaehigung ist 2. die UeberlebensBefaehigung selbst reduziert.
Die Unterschiede zwischen Ratio und Intuition begruenden sich sowohl
strukturell in den SchnittStellenEnden der psychophysischen Disposition als
auch funktional in deren Verschaltung und Wirkung, nicht aber wesentlich im
Resultat der gesamtsystematischen Reaktion, so dass sich das Resultat der von
Ratio befolgten HandlungsAnweisung in Konstitution, Komplexitaet und
Geschwindigkeit zwar wesentlich von dem Resultat der von Intuition befolgten
HandlungsAnweisung unterscheidet, die Bedingtheit und damit auch die
Verbundenheit beider dennoch notwendig gilt. Aus ihrer gesamtsystematisch
ausgefuehrten Entsprechung muessen beide Verfahren sowohl verlustlos
kommunizieren als auch Konvergenzen ergeben.
Die Unterscheidung der gemeinsamen Kategorie Ratio und Intuition von
Emotion als einer von dieser Kategorie verschiedenen, und nach Bedarf bedingt
auch dieser entgegenzusetzenden, Kategorie widerspricht den Konventionen des
common sense, dessen Reichweite sich auch in Unterlassung der Unterscheidung
ermessen laesst. So wird selbst in den zur Definition und Differenzierung praedestinierten
Bereichen der originaeren Begruendung dieser Begriffe, in der Psychologie und
in der Biologie, sowohl die Unterscheidung zwischen Intuition und Emotion als
auch die Entsprechung von Intuition und Ratio, auch mit der Begruendung einer
das Verstandnis beguenstigenden Simplifizierung, wesentlich unterlassen, woraus
die Entgegensetzung von Ratio und Emotion so wie die Gleichsetzung von
Intuition und Emotion folgt.
Die Problematik der grundsaetzlichen Nichtuebereinstimmung wird in dieser
Folge noch weiter verstaerkt und setzt sich wiederum fort, wird das
simplifizierte Verhaeltnis voraussetzend geltend in der konkreten Verwendung
gemacht. Die resultierenden Fehler koennen in dieser Konsequenz als
systematisch gewertet werden wenn die Simplifizierung schlicht fehlerhafte
Verhaeltnisse aus fehlerhaften Voraussetzungen in dem, also fehlerhaften, System
etabliert.
Entscheidet Intuition bezueglich eines nicht entschiedenen Gegenstands
oder einer nicht entschiedenen Situation nur entweder in <passend> bzw
<ja> oder <nichtpassend> bzw <nein>, entscheidet Ratio bezueglich
Ursache oder Grund ueber die Herkunft und Konsequenz sowohl des fuer
<passend> als auch des fuer <nichtpassend> befundenen Moments, so
wie voraussetzend ueber <Passung> und <Nichtpassung> an sich. Die
Kooperation von Ratio und Intuition begruendet sowohl ihre nicht-bedingte
Verbindung als auch, neben der Nichtmoeglichkeit ihrer Trennung, die
Nichtnotwendigkeit dieser Trennung. Dieser <Einheit> zur Folge
entscheidet, im Fall der Ratio nie nur der <reine Verstand>, oder, im
Fall der Intuition nie nur das <reine Gespuer>.
Aus diesem nicht-bedingten und ausreichend vollstaendigen Zusammenhang
liesse sich schliessen, dass Emotion gesamtsystematisch nicht vergleichsweise
wirkt und sowohl der Ratio als auch der Intuition weder zur Seite noch
gegenueber gestellt werden kann. Der Emotion als diesbezueglich nicht-abhaengiger
Parameter, koennen deswegen auch nur nicht-abhaengige bzw nicht-vergleichbare
Kennzeichen gegenueber Ratio so wie Intuition zu eigen sein. Insgesamt liesse
sich Emotion damit beschreiben als ein durch die gesamtsystematisch vorhandenen
Stoffwechsel-Prozesse so wie deren Stoffwechsel-Produkte bewirktes Syndrom,
das, im besonderen hormonell induziert, analog der pharmakologisch zu
definierenden Reaktion als <NebenWirkung> verstanden, begruenden kann,
dass Emotion eher nicht, jedenfalls nicht entsprechend der Ratio sowie der Intuition,
als HandlungsAnweisung zur UeberlebensErtuechtigung des Individuums gelten
kann. Ein, aus der Deduktion oder Berechnung abzuleitendes, Resultat, das sich
zu dem aus der Beobachtung, der Induktiven Ableitung oder empirisch, vielmehr
bestaetigt als widerlegt.
Emotion kann dann verstanden werden als ein auf das Unterbewusstsein
bedingt Einfluss nehmender, metabolisch bedingter, Parameter, der sein Vorhandensein
nur darin begruendet, mit seiner Anwesenheit nicht ausreichend stoerend zu
wirken, bzw seit seiner Anwesenheit nicht ausreichens stoerend gewirkt zu
haben, um negativ selektiert zu werden, bzw bereits negativ selektiert worden
zu sein. Dabei gilt zu beachten, dass die Anwesenheit einer in diesem Sinn
nicht ausreichenden Stoerung bzw Abtraeglichkeit nicht zugleich eine
entsprechend ausreichende Zutraeglichkeit impliziert. Eine nicht abhaengig
vorhandene Zutraeglichkeit bezueglich Emotion, resultiert zudem weder aus der
deduktiven Vermutung in entsprechend systematischer Ableitung, noch aus der
induktiven Kontrolle in entsprechend empirischer Anschauung. Wenn auch Emotion
allgemein insgesamt, wenn auch nicht ausreichend, abtraeglich wirkt, koennen
spezifisch emotionale Momente dennoch zutraeglich wirken.
Derart zutraegliche Wirkungen gilt es, gegenueber nicht zutraeglichen
Wirkungen, nicht zu ueberschaetzen und, mit andersartig induzierten
zutraeglichen Wirkungen, nicht zu verwechseln. Zutraeglich und abtraeglich
wirkende Emotionen gehen konkret nicht eigentlich <fliessend> ineinander
ueber, sie sind zugleich vorhanden und wahrscheinlicher als ein <fliessender
Uebergang> ist der <Sprung> von dem einen in das andere
<Extrem>. Die mit dieser RedensArt gemeinten Befindlichkeiten sind nicht
notwendig tatsaechlich Extreme, es sind vielmehr gefuehlte Extreme. Nicht auf
Grund ihrer grundsaetzlichen Verschiedenheit sondern auf Grund ihrer
eigentlichen Gleichkeit, werden diese Befindlichkeiten derart drastisch
gewertet. Emotion enthaelt in diesem Sinn beider Extreme bereits den eigenen
Gegensatz. Diese Gegensaetze sind voneinander nicht-wesentlich zu
unterscheiden.
An dieser Stelle ist anzumerken, dass Gegensaetze nur nicht-wesentlich
voneinander zu unterscheidende Gegenstaende sein koennen. Wesentlich
voneinander zu unterscheidende Gegenstaende koennen nicht Gegensaetze sein. Sie
koennen zum Vergleich oder zur Unterscheidung nicht gegen-einander sondern nur
neben-einander gesetzt worden sein.
Ratio und Intuition sind voneinander nicht-wesentlich, beide von Emotion wesentlich,
zu unterscheiden. Nicht nur im common sense, auch commonsensitiver Verwendung
werden Ratio und Emotion als Gegensaetze, Emotion und Intuition als das Gleiche,
verstanden. Sowohl im common sense als auch in commonsensitiver Verwendung wird
Intuition, ersetzt durch Emotion, sowohl als Begriff als auch als Bedeutung
entbehrlich.
Der commonsensitiven Ansicht ist dabei nicht zu unterstellen Emotion oder
Gefuehl und Intuition oder Gespuer prinzipiell verwechseln zu muessen. Der
common sense muss nicht, kann aber durchaus auch Verschiedenes in veraenderter
Zuweisung meinen. Diese Nichteindeutigkeit kompliziert im weiteren das
commonsensitiv bedingte Problem der Bewertung der beiden BegriffsKategorien in
Praeferenz der persoenlichen Betroffenheit von einer Sache vor der
persoenlichen Beteiligung an einer Sache, was schliesslich in commonsensitiver
Ausdruecklichkeit zur Praeferenz der emotionalen, zur Vernachlaessigung der
intuitionalen, und zur Verachtung der rationalen Aspekte fuehrt.
Verwendet eine Methode in allen methodischen Phasen die Emotion als
primaere AnwendungsNorm, kann sich eine Veraenderung bezueglich eines Konflikts
nur aus der emotionalen Transpositionierung ergeben, dann naemlich wenn eine
Emotion durch eine andere Emotion modifiziert worden ist. Voraussetzung dafuer
ist, dass zwei Emotionen zusammentreffen. Das der Emotion zu Grunde gelegte
Beduerfnis kann in diesem Verfahren benannt worden sein, auch kann dessen
Ursache dabei einen Namen erhalten. Dennoch wird weder Beduerfnis noch Ursache
reflektiert wenn der Reflektion von Emotion wiederum Emotion zu Grunde zu legen,
oder gelegt worden, ist. Anders als Ratio, die bewusst selbst ( autonom ) reflektiert,
und Intuition, die unterbewusst selbst ( autonom ) reflektiert, kann Emotion
nur reflektiert werden, Emotion selbst kann nicht reflektieren. Die
Modifikation der einen Emotion durch eine andere Emotion wird im besten Fall
nachhaltig wesentlich wirkungslos bleiben, im RegelFall den Konflikt weiter
negativieren. L I R © 2 0 1 2
RESTRICTIVITY
- STRUCTURES OF THINKING
RESTRIKTIVE
UND RESTRIKTIONIERTE STRUKTUREN DES DENKENS
S Y S T H E M A T I S C H E S . D E S I G N . L I R © 2 0 0 0
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